Präbiotika, Probiotika und Postbiotika

Im Darm lebt eine große Bakteriengemeinschaft, die wichtig für die Gesundheit ist. Mit unserem Essen versorgen wir die Darmbewohner mit Nahrung. Dabei fördert eine abwechslungsreiche Ernährung ein günstiges Darmmikrobiom. Das Darmmikrobiom ist die Gemeinschaft von Bakterien und anderen Mikroorganismen, die im menschlichen Darm leben.

Präbiotika sind natürlich in der Nahrung vorkommende Ballaststoffe, die vor allem in Gemüse wie zum Beispiel Spargel enthalten sind. - © thommy1973–stock.adobe.com

Eine einseitige Kost, aber auch Stress, Krankheiten und Medikamente können das empfindliche Gleichgewicht im Darmmikrobiom stören. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Darm mit Präbiotika und Probiotika gezielt zu unterstützen. Seit einigen Jahren gewinnen darüber hinaus Postbiotika an Bedeutung, auch wenn in diesem Bereich noch viel Forschung notwendig ist.

Präbiotika sind natürliche Bestandteile unserer Nahrung. Es handelt sich um bestimmte Ballaststoffe wie Inulin und Oligofruktose, die den nützlichen Darmbakterien als „Futter“ dienen und dadurch deren Vermehrung fördern. Sie sind vor allem in Gemüse wie Chicorée, Topinambur, Spargel, Lauch und Zwiebeln enthalten.

Im Gegensatz dazu sind Probiotika lebende Mikroorganismen, die – in ausreichender Menge zugeführt – einen positiven Effekt auf die Gesundheit ausüben. Sie kommen natürlicherweise in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut und Joghurt vor. Bei probiotischen Joghurts und Joghurtdrinks werden zusätzlich größere Mengen eines Bakterienstamms, etwa Bifidobakterien, hinzugefügt. Die nützlichen Keime gelangen zumindest teilweise lebend in den Darm. Dort können sie das Immunsystem stärken, indem sie durch ein saures Milieu schädliche Bakterien eindämmen. Allerdings siedeln sie sich nicht dauerhaft an.

Eine relativ neue Entwicklung sind sogenannte Postbiotika. Sie bestehen aus nicht lebenden Mikroorganismen und deren gesundheitsfördernden Stoffwechselprodukten. Therapeutisch bedeutsam sind vor allem kurzkettige Fettsäuren wie Propionat und Butyrat, die unter anderem die Darmbarriere und die Abwehrkräfte stärken sowie den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen. In Zukunft könnten Postbiotika die Wirkung von Probiotika ergänzen, ist in einem aktuellen Fachartikel in der Zeitschrift „Nutrients“ zu lesen. Heike Kreutz, www.bzfe.de